Erythrit wird häufig als gesündere Alternative zu Zucker beworben, da dieses Süßungsmittel fast keine Kalorien enthält. Doch wie gesund ist dieser Zuckerersatz wirklich?
Um mit einer gesunden Alternative nicht auf Süße verzichten zu müssen gibt es unzählige Zuckerersatzstoffe, einer davon ist Erythrit.
Erythrit ist eine süß schmeckende Verbindung, die chemisch zu den Zuckeralkoholen gehört. Optisch ähnelt Erythrit Zucker sehr, besitzt allerdings nur 70% der Süßkraft von Zucker, weshalb eine etwas höhere Dosierung beim Süßen erforderlich ist. Der Zuckerersatzstoff kommt natürlich in reifen Früchten wie Melonen, Weintrauben und Birnen sowie Wein, Käse und Pistazien vor, doch die Gewinnung aus diesen Lebensmitteln ist sehr aufwendig und teuer.
In der Zutatenliste ist Erythrit häufig als Erylite, Erythritol oder E968 aufgelistet.
Um Erythrit herzustellen, wird Maisstärke durch enzymatische Hydrolyse zu Glukose abgebaut. Diese Glukose wird dann durch Fermentation unter Zugabe von Hefe oder anderen Mikroorganismen umgewandelt. Das resultierende Erythrit ist ein weißes, kristallines Pulver mit reinem süßen Geschmack, der dem Polyole ähnlich ist.
Erythrit wird als Zuckerersatz in allen Situationen verwendet, in denen man normalerweise Zucker verwenden würde. Es kann verwendet werden, um Getränke und Süßspeisen zu süßen und eignet sich auch zum Backen. Da es sich um ein farbloses, kristallines Pulver handelt, bleibt auch die Konsistenz der Backwaren unverändert.
Obwohl es keine festen Grenzwerte für die tägliche Einnahme von Erythrit gibt, wird empfohlen, den Konsum in Maßen zu halten, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Eine Orientierung kann der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagene Wert von 1 Gramm Erythrit pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag sein.
Erythrit wird im Körper nicht metabolisiert und hat daher keine Kalorien. Im Vergleich: Gewöhnlicher Zucker hat 400 kcal pro 100 g. Die meisten anderen Zuckerzusatzstoffe wie Xylit haben immerhin noch 240 kcal pro 100 g.
Aufgrund seiner kalorienarmen Eigenschaften ist Erythrit besonders bei Diäten beliebt. Es beeinflusst auch den Blutzucker- und Insulinspiegel nicht, weshalb es auch für Diabetiker:innen geeignet ist.
Wie bei jedem Zuckeralkohol kann übermäßiger Konsum von Erythrit zu Blähungen und Durchfall führen, allerdings ist das Risiko im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen wie Xylit oder Sorbit deutlich geringer. Über 90% des Erythrits werden unverdaut ausgeschieden und nicht im Dickdarm verdaut. Dennoch müssen Lebensmittel, welche mehr als zehn Prozent Erythrit enthalten, laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung mit dem Warnhinweis „übermäßiger Verzehr kann abführend wirken“ versehen werden. Ansonsten betrachtet das BfR Erythrit als gesundheitlich unbedenklich.
Zuckeralkohole können nicht in Zucker umgewandelt und zu Milchsäure abgebaut werden. Erythrit ist von kariogenen Bakterien nicht abbaubar und trägt deshalb nicht zur Kariesbildung bei. Erythrit hat die Fähigkeit, Komplexverbindungen mit Ca2+ zu bilden und somit Calciumionen im Speichel zu stabilisieren, wodurch die Mineralisierung der Zähne gefördert wird. Verschiedene Studien zeigen, dass Erythrit sogar ausgezeichnete antikariogene Eigenschaften aufweist.
Erythrit wird im Allgemeinen als einer der gesündesten Zuckerzusatzstoffe angesehen. Im Gegensatz zu beliebten und weit verbreiteten Zuckeralternative Aspartam gibt es auch keine Hinweise auf eine potentiell krebserregende Wirkung.
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